Schwerpunkte Traumapädagogik, Schulförderung, Erlebnispädagogik
Unweit der UNESCO-Welterbe-Stadt Quedlinburg im Harz liegt unsere Wohngemeinschaft für Mädchen zwischen 12-18 Jahren im kleinen Kurort Bad Suderode. Direkt am Wald gelegen und trotzdem infrastrukturell gut angebunden finden in einem gemütlichen Harzhaus 8 Mädchen ein Zuhause. Supermärkte befinden sich direkt vor Ort, eine Bushaltestelle unmittelbar vor dem Haus und der Wald und Kurpark sowie die kleine Innenstadt laden zu Spaziergängen ein. In zehn Minuten ist Quedlinburg als nächstgelegene größere Stadt erreicht. Im Haus stehen den Mädchen Einzelzimmer und vielfältige Gemeischaftsflächen zur Verfügung, z.B. ein gemeinsames Wohnzimmer, eine schöne Küche, ein Kreativ- und Bewegungsraum sowie ein Außenbereich. Hier können junge Menschen, die bereits belastende biografische Erfahrungen machen mussten zur Ruhe kommen und wieder Sicherheit und Selbstvertrauen finden, sowie die tragende Kraft der Gemeinschaft erfahren. Pädagogische Fachkräfte begleiten die Jugendlichen vor Ort beim Einleben, im Alltag, bei Schule und Berufswahl und auf den Weg in die Selbstständigkeit. Sie haben stets ein offenes Ohr für die Bedürfnisse der Jugendlichen und tun alles, um zusammen mit den Mädchen einen Ort zu gestalten, an dem sich jeder einbringen kann, an dem sich alle wohl fühlen, wo Herausforderungen gemeinsam gelöst werden und ein bunter abwechslungsreicher Alltag gestaltet wird.
Was:
- stationäre Wohnform für Mädchen von 12-18 bzw. ggf. 27 Jahren
- Schwerpunkte: intersektionale Mädchenarbeit, Traumapädagogik, Schulförderung, Erlebnispädagogik
- nach § 34, 35a, §41, 42 SGB VIII
- 8 Plätze
- in Einzelzimmern + Gemeinschaftsräumen, Lern- und Kreativ- und Beratungsräume zusammen mit anderen Kindern und Jugendlichen der WG
- sozialpädagogische Beratung und Begleitung mit Anbindung an interne psychosoziale und externe therapeutische Angebote
Ziele:
- Bereitstellung eines sicheren Ortes für neue positive Erfahrungen, sicherer Bindungen, Begleitung der Mädchen und jungen Frauen sich selbst und ihre Handlungsmuster verstehen zu lernen, Entwicklungshemmnisse überwinden und Entwicklungsverzögerungen aufholen
- soziale und emotionale Stabilisierung, Aufbau von Vertrauen zu sich selbst und Anderen
- Förderung der jungen Menschen in den Bereichen Selbstwert, physischer und psychischer Gesundheit, Bewältigung von Entwicklungsproblemen, sozialer, individueller, emotionaler Fähigkeiten und Fertigkeiten, Integration in soziales Netzwerk, Verortung im familialen System und dem Arrangieren oder soweit möglich Auflösen familialer Konflikte, schulische und später berufliche Integration, Verselbstständigung in den Bereichen alltagspraktische und Wohnkompetenzen, Finanzen, Gesundheit, Verantwortungsübernahme, soziales Netzwerk, ggf. Gestaltung eines Übergangs in Anschlusshilfen und Unterstützungssysteme, gesellschaftliche Teilhabe
Wer:
- weibliche Kinder/Jugendliche von 12-18 bzw. ggf. 27 Jahren, die aktuell nicht in Ihrer Herkunftsfamilie leben können und besondere Belastungen aufweisen
- Ausschlusskriterien: schwere, unbehandelte Sucht/unbehandelte schwere psychische Krankheit oder soziale/individuelle Verhaltensweisen, die andere Bewohner gefährden können
Warum:
- Verstärkung von gesellschaftlichen sozialen und individuellen Problemlagen als Belastungsfaktoren für die Entwicklung junger Menschen, z.B. Armut, psychische Belastungen, Benachteiligung auf Grund kultureller oder sozialer Herkunft, Pluralisierung und damit komplexer werdende Zugänge zu Bildung/Arbeit, Verlängerung der Lebensphase Jugend
- Mangel an spezifischen Angeboten in der stationären Erziehungshilfe, insbesondere für Mädchen
Wann:
- 365 Tage/Jahr à 24 Stunden
Wo:
- Einzelzimmer und Gemeinschaftsräume in einem freistehenden Haus in ruhiger Lage, mit eigenem Hof, gegenüber vom Kurpark und am Wald gelegen
Wie:
- Bereitstellung eines sicheren Lebensraums mit einem intensiven sozialpädagogischen Angebot und einem fördernden Verhältnis von Sicherheit gebenden Strukturen gepaart mit Freiwilligkeit, Rückzugsmöglichkeiten, individueller Ausrichtung der Leistung
- Arbeitsweisen:
- multiperspektivische Fallarbeit mit systemischer Ausrichtung, Biografiearbeit, Einzelgespräche, kleinschrittige Zielentwicklung, Beteiligung, Soziale Gruppenarbeit, Familienarbeit, Netzwerkarbeit, schulpädagogische/berufspädagogische Leistungen, Modelllernen & Training
- ganzheitlicher pädagogischer Ansatz, welcher auf folgenden Aspekten fußt:
- Fachstandards der Bundesarbeitsgemeinschaft für Traumapädagogik
- ein sicherer Ort (Strukturen, Rückzugsräume, Imagination nach Reddemann)
- freud- und liebevolle Atmosphäre
- neurowissenschaftliche Bezüge (EMDR, Hypnotherapie, Progressive Muskelentspannung, Meditation…)
- Bindungstheorie, sichere Beziehungen und positive Bindungserfahrungen
- Natur- und Umweltpädagogik, tiergestützte Verfahren als Weg sich selbst verbunden mit der Welt zu erleben und das Kohärenzgefühl zu stärken, Training von Selbstwahrnehmung und Abgrenzung
- Selbstwirksamkeits-/Selbstfürsorgetraining
- Bewegung: Sport, Yoga als Ventil zum Spannungsabbau, zur Förderung körperlichen Wohlbefindens, als Aktivierungszugang zu störungsbedingenden Hirnarealen, Ergotherapie, Reittherapie, Physiotherapie, Logopädie, Somatic Experiencing nach Levine (interne und externe Angebote)
- psychosoziale Beratung/Gespräche im Einzel und der Gruppe
- Musik, Kunst, Theater als Plattform für Emotionen, stabilisierender Imagination, Ausdruck und Entwicklung
- intersektionaler Ansatz mit besonderem Fokus auf die Mädchenarbeit
- Qualitätssicherung und Evaluation auf den Ebenen Organisation, Adressaten & Personal
Team und Netzwerk:
- unser Personalschlüssel liegt bei 7,9 Vollzeitäquivalenten für 8 Plätze
- für die Begleitung und Unterstützung der Kinder und Jugendlichen sind vom Landesjugendamt Sachsen-Anhalt anerkannte Fachkräfte im Haus tätig, die von Alltagsbegleitern und Helfern im Hauswirtschaftsbereich unterstützt werden
- Kooperationen bestehen einerseits zu trägerinternen Angeboten sowie z.B. zu anderen Akteuren der Kinder- und Jugendhilfe, des Bildungs- und Gesundheitswesens sowie der Kommune.

Kontakt
- VHS-BILDUNGSWERK GmbH, Intensivpädagogische Mädchenwohngruppe, Brinkstraße 38, 06485 Bad Suderode
- Verena Redemann (Leitung)
- Telefon: 039485 677833
- Telefax: 039485 677831
- E-Mail: Verena.Redemann@bildungswerk.de