Die Themen „Psychische Gesundheit“, „Resilienz“, „Stress“ und „Psychische Störungen“ sind allgegenwärtig. Im Fernsehen, in Zeitungen und Zeitschriften und anderen Medien begegnen sie uns. Jährlich berichten die Krankenkassen von zunehmenden Erkrankungen durch psychische Störungen.
Die Zahlen hierzu sind alarmierend. Aus dem Gesundheitsreport der Barmer für das Jahr 2024 geht hervor, dass sich die Zahl der Erwerbstätige in Sachsen-Anhalt, die von psychischen Erkrankungen betroffen waren, in den letzten Jahren verdoppelten. Der Anteil betrug 2021 schon 36% der Beschäftigten, während dieser 2017 noch bei 17 Prozent der Erwerbstätigen lag. Und im Falle einer psychischen Erkrankung fallen Mitarbeitende meist länger aus. Dem AOK-Fehlzeitenreport des Jahres 2022 zufolge waren diese an 29 Tagen je Fall krankgemeldet. Bei über 83.400 Erwerbstätigen führten psychische Erkrankungen 2021 zur Erwerbsunfähigkeit, womit nahezu jede zweite Erwerbsminderungsberentung somit psychische Gründe hat. Psychische Erkrankungen beeinflussen nicht nur das individuelle Wohlbefinden, für Unternehmen bedeuten sie eine Beeinträchtigung der wirtschaftlichen Leistung.
Verständlich ist somit, dass immer mehr Unternehmen die psychische Gesundheit ihrer Beschäftigten fokussieren. Zum einen geht es um den Erhalt bzw. die Förderung der psychischen Gesundheit durch die Gestaltung der Arbeitsbedingungen. Eine Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen wird seit 2013 bereits im Arbeitsschutzgesetz vorgeschrieben. Präventive Maßnahmen wie Stressmanagement, flexible Arbeitsmodelle oder eine offene Unternehmenskultur gewinnen an Bedeutung. Andererseits kann auch der Umgang mit psychisch erkrankten Mitarbeitern die Arbeitswelt (und umgekehrt) vor Herausforderungen stellen.