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Betriebliche Ausbildung 4.0

Gotha, den 08.08.2017

Industrie 4.0 wird sich auch auf die betriebliche Ausbildung auswirken und diese vor neue Herausforderungen stellen. In diesem Zusammenhang werden sich die Anforderungen sowohl an die Ausbilder/-innen als auch an die Auszubildenden verändern. Dafür wird eine Umstrukturierung der Ausbildungsinhalte, der Ausbildungsmethoden sowie der Rahmenbedingungen notwendig werden. Vorschläge zur Bewältigung der Anforderungen werden innerhalb des Projektes „A 4.0 – betriebliche Bildung für die Industrie 4.0 entwickelt und erprobt.

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Das klassische Bildungsmodell, in dem ein strukturiertes fremdgesteuertes Lernmodell Bestand hatte, wird sich immer mehr zu einem selbstgesteuerten Modell des lebenslangen Lernens entwickeln. Davon ausgehend müssen alternative Lernwege  geschaffen werden. Die Fähigkeit zur selbständigen Handlung, zur Planung und Organisation von Prozessen sowie zur Arbeit im Team gewinnt weiter an Bedeutung und Qualifikationsanforderungen werden immer mehr steigen. Der beruflichen Ausbildung kommt die Aufgabe zu, neben der Vermittlung der berufsfachlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten die Kompetenzen der Auszubildenden in die Richtung der veränderten Anforderungen zu lenken und sie in den Prozess des lebenslangen Lernens einzuführen. Dies hat zur Folge, dass auch Ausbilder/-innen dazu qualifiziert sein müssen, die Auszubildenden optimal auf Industrie 4.0 innerhalb der betrieblichen Ausbildung vorbereiten zu können.

Gerade in der beruflichen Ausbildung gerät der Begriff Qualifizierung¹ mehr und mehr in den Hintergrund. Der Begriff wird durch Kompetenz² ersetzt und meint die vielseitigen Fähigkeiten des Menschen. Er soll zur Selbstanpassung befähigt werden, um so sich ändernde Kontexte bewältigen zu können. „Das Lernen im Prozess der betrieblichen Organisationsentwicklung, die Beteiligung an betrieblichen Aufgaben und das Hineinwachsen in die betriebliche Praxisgemeinschaft ist sehr viel mehr als das Aneignen so genannter praktischer Qualifikationen. Berufliche Bildung ist auch ein Sozialisationsprozess, der schließlich zur Meisterschaft in seinem Fach führt und sich nur schwer in kontextfreie Qualifizierungsbausteine etc. unterteilen lässt.“ (Rauner 2006, S.7) Dieser Ansatz spricht im Kontext von Industrie 4.0 für die prozessorientierten Lernmethoden. DIe Lerninsel als eine solche Methode ist zentraler Bestandteil des Projektes A 4.0 – betriebliche Bildung für die Industrie 4.0.

¹ Unter Qualifizierung wird im Projekt „A 4.0 – betriebliche Bildung für die Industrie 4.0“ der Erwerb von Wissen verstanden.

² Unter Kompetenz wird im Projekt „A 4.0 – betriebliche Bildung für die Industrie 4.0“, vergleichbar mit der Definition des Bundesinstitut für Berufsbildung, die Verbindung von Wissen und Können in der Bewältigung von Handlungsanforderungen verstanden. Die in der betrieblichen Ausbildung geforderten Handlungskompetenzen meint, „(…) das umfassende fachliche und soziale Handeln des Einzelnen in einer berufsförmig organisierten Arbeit ermöglichen.“ (vgl. BiBB)

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