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Gleichenstraße 48, 99867 Gotha
Themen: Beruf, Projekte, Praxis, Unternehmen, Bau, Lernen, Schüler:in, Schule, Industrie, Technik
Gotha, den 21.02.2020
Wie der digitale Wandel alle Bereiche des Lebens immer weiter durchdringt, ist mittlerweile allgemein bekannt. Dies gilt gleichermaßen für den Bereich der Berufsausbildung. Gerade dort verläuft dies aber nicht immer reibungslos – oft tun sich Akteure der dualen Berufsausbildung (sowohl Unternehmen als auch Berufliche Schulen und Überbetriebliche Bildungsstätten) mit den zunehmenden Veränderungen schwer.
Ein Beispiel, wie der Wandel ausgezeichnet gelingen kann, konnte unser Projekt auf der Fachtagung „,Textile goes digitalʻ: Lernen in der digitalen Berufsschule“ des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) am 12.02. in Mönchengladbach erleben. Dort haben die Verbände der Textilindustrie West- und Nordwestdeutschlands eigens eine neue Berufsschule für ihre Ausbildungsberufe aus der Taufe gehoben und dafür gut 20 Millionen Euro in einen modernen Neubau investiert. In der Textilakademie NRW lernen seit 2018 Berufsschüler/innen aus einem Einzugsgebiet, dass sich vom Saarland bis nach Schleswig-Holstein erstreckt. Dabei erfolgt der gesamte Schulbetrieb von Beginn an komplett durchdigitalisiert mittels Cloud und digitaler Lernplattform: vom Klassenbuch über Hausaufgaben bis zur Prüfung erfolgt alles komplett papierlos. Hierfür erhalten alle Schüler/innen zu Beginn ihrer Ausbildungen einen persönlichen Laptop, über den sie sogar über die digitale Bibliothek Zugriff auf alle Fachbücher haben. Im Schulbetrieb wird intensiv mit dem benachbarten Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik der Hochschule Niederrhein kooperiert, so dass die dort vorhandenen Maschinen und Labore für die Ausbildung genutzt werden können. Insgesamt eine Investition, die sich gelohnt hat: waren lange Zeit die Auszubildendenzahlen in der Textilindustrie stark rückläufig, wodurch auch immer weniger staatliche Berufsbildende Schulen diesen Bereich anboten, konnten diese auch so stabilisiert werden. Damit wird man auch einer Branche gerecht, die dank zahlreicher Innovationen (insbesondere im Bereich der industriellen Textilien) trotz der Konkurrenz in Niedriglohnländern hierzulande wieder eine gute Perspektive hat.
Das Projekt A 4.0 bedankt sich für die interessanten Einblicke, wünscht der Textilakademie NRW weiterhin viel Erfolg und hofft, dass sich zahlreiche Nachahmer finden.
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