Am 01.10.2017 startete das interkulturelle Werkstattprojekt KIJU im VHS-BILDUNGSWERK in Nordhausen. KIJU ist ein zweijähriges Beschäftigungsangebot für unbegleitete geflüchtete Jugendliche in Nordhausen und wird durch Mittel des Freistaates Thüringen finanziert.
Im Rahmen des Projektes vertiefen die Jugendlichen ihre Deutschkenntnisse und arbeiten praktisch an Werkstattprojekten. Damit erweitern sie ihre fachlichen Kenntnisse und bereiten sich auf eine spätere Ausbildung oder Arbeit vor. Zur Orientierung auf dem Arbeitsmarkt werden zusätzliche Informations- und Bildungsangebote vorgehalten und betriebliche Erprobungen in regionalen Unternehmen absolviert.
Für die praktische Arbeit im Projekt stehen den Teilnehmenden unsere Farb- und Holzwerkstatt, die Gartenbauwerkstatt sowie die Genuss- und Schneiderwerkstatt zur Verfügung. Die erstellten Werkstücke kommen gemeinnützigen Einrichtungen zu Gute. Die Jugendlichen erstellten zum Beispiel in den letzten Wochen in der Farb- und Schneiderwerkstatt verschiedene Weihnachtsdekorationen, die einer Nordhäuser Kindertagesstätte zur Verfügung gestellt wurden.
Verschiedensten Nationalitäten, Kulturen und Religionen
Im KIJU-Projekt treffen die verschiedensten Nationalitäten, Kulturen und Religionen aufeinander. Die jungen Teilnehmenden kommen aus sehr unterschiedlichen Herkunftsländern. Derzeit nehmen Jugendliche aus Guinea, Somalia, Eritrea, Irak, Afghanistan und Albanien am Projekt teil. Die Zuweisung erfolgt durch das Jugendamt Nordhausen.
Wichtiger Baustein des KIJU Projektes ist neben dem Erlernen der deutschen Sprache, dem Kennenlernen der Kultur und der Vorbereitung auf die Arbeitswelt auch der Austausch der Jugendlichen untereinander. Diese haben mit ihrer Flucht aus dem Herkunftsland oftmals jegliche familiären und sozialen Bezugspunkte verloren.
Die Jugendlichen werden während der gesamten Teilnahmedauer sozialpädagogisch betreut und unterstützt. In gemeinsamen sozialen Aktivitäten und offenen Thementreffs lernen sie die deutsche Kultur und Sprache besser kennen und entwickeln ein gemeinsames interkulturelles Zusammengehörigkeitsgefühl. So spielte die Gruppe kürzlich gemeinsam Fußball und unternahm einen Ausflug in das Stadtmuseum „Tabakspeicher“ in Nordhausen.
Enorme Ressource und Chance für junge Geflüchtete
Auch wenn das KIJU-Projekt noch in seinen Anfängen ist, zeigt der Projektstart bisher sehr deutlich, dass Integration für alle daran Beteiligten und vor allem für die jungen Geflüchteten selbst eine enorme Ressource und Chance darstellt.
Wir bedanken uns bei unseren Netzwerkpartnern, insbesondere beim Jugendamt Nordhausen, beim AWO Jugendhilfeverbund Südharz, beim Horizont e.V., beim Jugendsozialwerk e.V. und dem Verein Frohe Zukunft für die Unterstützung sowie die gute Zusammenarbeit. Wir freuen uns auf die gemeinsame Arbeit im Jahr 2018 und wünschen allen Kooperationspartnern Glück, Gesundheit und Zufriedenheit.